Österreich hat die komplette Umstellung auf DVB-T abgeschlossen
DIENSTAG, DEN 07. JUNI 2011 UM 14:12 UHR
Das Thema analoges Antennenfernsehen ist seit dem heutigen Dienstag in Österreich Geschichte. Dazu wurden die letzten 24 Sendeanlagen in der Region rund um Mariazell und des Mürztales von analogem auf digitales Antennenfernsehen umgestellt.
dvbt_equinux_tizi_ipadIm Zeitraum von Oktober 2006 bis Juni 2011 hat das ORS-Team (Österreichische Rundfunksender GmbH) insgesamt 320 Sendeanlagen auf DVB-T MUX A (ORFeins, ORF2 und ATV) umgestellt. 19 Sendeanlagen übertragen zusätzlich auch MUX B (Puls4, ORF Sport Plus, 3sat und ServusTV).
97,7 Prozent der österreichischen Haushalte (3,1 Millionen) haben die Möglichkeit DVB-T zu empfangen. Derzeit nutzen rund 349.000 Personen (ab 12 Jahren) in Österreich terrestrisches Antennenfernsehen, was im Vergleich zu den Übertragungsinfrastrukturen Kabel und Satellit einem Marktanteil von rund 5 Prozent entspricht.
„Mit der zügigen Einführung des technologisch attraktiven DVB-T2-Standards ab 2012 soll der Marktanteil bis 2015 auf 12 bis 15 Prozent gesteigert werden“, sagte Geschäftsführer Norbert Grill. DVB-T2 ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Übertragungsstandards DVB-T und ermöglicht einerseits den Transport von erheblich mehr TV-Programmen in einem Fernsehkanal, andererseits die Verbreitung hochauflösender Programme. Dazu wird ein verbessertes Kompressionsverfahren genutzt.
Dem Vernehmen nach plant die Bundesregierung die durch die Abschaltung des analogen Fernsehens freigewordene Frequenzbänder im kommenden Jahr für mobiles Breitband Internet (LTE) an den Mobilfunk zu versteigern. Eine Voraussetzung dafür ist die Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), die derzeit im Parlament behandelt wird.
Die Österreichische Rundfunksender GmbH (ORS) zeichnet für Aufbau und Betrieb der technischen Infrastruktur für DVB-T in Österreich verantwortlich.
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